on the way to Paris

Man könnte meinen es sei Sommer. Die Sonne scheint durch die Frontscheibe und Babsi sitzt in ihrem schwarzen Top, leichtbekleidet hinter dem Lenkrad, den Blick immer auf die Straße gerichtet. Heiß wird es im Fond wenn der Motor auf Hochtouren surrt und die warme Luft durch die Lüftungsschlitze langsam austritt und den Raum erwärmt. Die Sonne tut dann ihr Übriges dazu und lässt einen, für den Moment der Fahrt, den Hochsommer erahnen. Ich bleibe im Hintergrund, auf der Rückbank und genieße die Veränderung. Es ist so vieles anders, hier hinten im Bulli. Der Blick durch das Seitenfenster der Schiebetür schränkt die Sicht ein und fokussiert zugleich. Als würde man durch ein Kameraobjektiv blicken und sehen wie die Umgebung an einem vorbeizieht. Je weiter der Blick schweift desto langsamer zieht sie vorbei und man kann sich an der Umgebung, die rechts von einem liegt, erfreuen.

Der Herbst hat hier in Nordfrankreich deutlich Einzug genommen. So wie vermutlich bereits im Rest von Europa. Die Felder sind zum Großteil abgeerntet und für das neue Jahr vorbereitet und die Bäume schmücken sich in herbstlichen Farben. Hügelig ist es zwischen Metz und Reims und die Autobahn trostlos. Mit LKW-Geschwindigkeit geht es dahin, langsam und immer auf der rechten Spur … Richtung Paris.

Mala liegt, so entspannt es ihr möglich ist, zu meinen Füßen und schläft. Sie träumt. Die Pfoten tanzen und ein quietschendes Röcheln kommt ihr hier und da aus dem Maul. Es ist wie das Pfeifen mit einem Grashalm, der zwischen den Daumen eingespannt wird. Schwingende, hohe quietschende Töne. Sie läuft. Zumindest sagen ihre Pfoten das. Sie jagt. Eine reine Vermutung meinerseits. Ich beobachte sie, schmunzle und wünsche ihr, dass sie einen schönen Traum hat. Erfahren werde ich es wohl nie.

Finn schläft ebenso. Eingepackt in seiner Nussschale, wiegt ihn der grummelnde Motor und die monotone Geräuschkulisse unseres Bulli in den Schlaf. Solang bis eine Kleinigkeit diese stetige Monotonie durchbricht und ihn aus dem Land der Träume zurückholt. Verblüfft und verschlafen schaut er aus. Nicht angekommen, eher noch unterwegs zwischen Traum und Realität. Solange bis der gleichbleibende Rhythmus wieder hergestellt ist und die Augenlider zu schwer werden und erneut zufallen.

Schweigend fahren wir dahin. Babsi vorne. Ich hinten. Immer geradeaus. Auf dem Weg nach Paris.