Abends wenn unser kleiner Mann bei Herr und Frau Sandmann zu Besuch ist, ist für uns Zeit unseren Gedanken und Eindrücken des Tages freien Lauf zu lassen. Uns gegenseitig wieder auf einen Nenner, auf einen Kurs zu bringen. Man würde nicht glauben wie viel Unterschiedliches sich in den Köpfen abspielt. Selbst wenn man vierundzwanzig Stunden des Tages miteinander verbringt. Selbst wenn es um die selben Themen geht. Die Gedanken, sie zerstreuen sich in die unterschiedlichsten Richtungen.
Etwas beschäftigt uns so schon einige Zeit. Jeden für sich. Jeder für sich macht sich so seinen Kopf und abends wird alles gemeinsam auf einen Haufen geworfen und Stück für Stück sortiert – aussortiert. So auch gestern unter klarem Sternenhimmel. Wir merken etwas verändert sich, wir spüren es beide. Ganz unabhängig voneinander kündigt es sich bei jedem von uns immer lauter an. Immer energischer, immer unangenehmer, immer fordernder.
Es wirft alles, was wir glaubten zu wissen über den Haufen. Lernt uns, dass wir nichts wissen.
All das, was wir uns ausgemalt hatten war nichts als einfältig und naiv – wie ein Kind sind wir an es herangetreten und nun steht es vor uns und schreit uns an. Fordert uns auf aus unseren Tagträumen aufzuwachen.
Denn das hier ist keine Urlaubsreise, wo man jeden Tag aufs neue Aufwacht und sich freut Neues auf der Welt zu entdecken um nach drei Wochen wieder zurückzukehren. In sein Zuhause, seine gewohnten Umgebung und die geregelten Abläufe.
Nun, dem waren wir uns bewusst – haben wir es doch freiwillig hinter uns gelassen. Haben es verlassen, was wir über Jahre mit all dem ausfüllten, das uns ausmachte. Haben es verkauft, verschenkt, weggebracht.
Dennoch, der Wunsch ist da! Wieder irgendwo zu Hause sein! Das wäre fein, das wäre bequem, das wäre sicher – wie schön wäre es ……
Und da ist es wieder, steht nun noch größer vor einem. Nicht mehr zu übersehen. Da klopft es einem erbarmungslos immer weiter auf die Stirn um dem Hohlraumsausen endlich ein Ende zu setzen. Fordert einem lautstark auf die Augen zu öffnen und die Werkzeuge der Freiheit, die es uns für unsere Einfältigkeit – unsere naive, kindliche Art, mit der wir uns getraut haben, ihm zu begegnen, verliehen hat, in die Hand zu nehmen. Zu lernen wie sie funktionieren – wie sie funktioniert.
Es beginnt uns zu verändern. Es fordert uns heraus, einen Schritt und dann den nächsten. Der Blick getrübt vom Sein in einer immerzu geregelten Gesellschaft nimmt es uns an die Hand.
Nun liegt es an uns!
Beschenkt vom Leben mit dem kostbaren Werkzeug >>Freiheit<< ziehen wir los und versuchen zu lernen damit umzugehen.