am Meer entlang bis Riga

Nachdem wir durch Litauen ja recht schnell durch sind wollten wir uns in Lettland etwas mehr Zeit gönnen und der Baltischen Küste folgen bis zur Hauptstadt Riga. Einziges Ziel, keine Städte bis nach Riga. So sind wir auf der Hinterhofwiese eines Hotels gelandet, das fernab asphaltierter Straßen, dafür um so näher dem Meer gelegen ist. Genau so hatten wir uns das vorgestellt. Türe auf und nichts anderes als Strand und Meer.

Eingekauft hatten wir ja zum Glück genug und somit konnten wir ganz getrost drei Nächte stehen bleiben und die Ruhe, die Natur und den Ozean genießen. Es es ist ein unglaublich freies Gefühl morgens als erstes den Wellen zu lauschen um sich dann nach einer kalten Nacht beim Frühstück von der Sonne wärmen zu lassen.

Irgendwann muss es dann doch weitergehen. Im Kühlschrank war gähnende Leere und er kühlte sich nur noch zur Selbsterhaltung. Weiter der Straße entlang Richtung Norden. Nächstes Ziel, Kap Kolka und die Region rundherum. Nette verschlafene Fischerdörfchen, die nur darauf warteten, dass jemand Interesse an ihnen zeigt. Einheimische Fischer, die ihre Netze flicken um sie am Abend wieder auszuwerfen. An jeder Straßenecke verkaufen sie geräucherten Fisch, Obst und Gemüse aus der Region. Einfach herrlich.

Plötzlich war alles wieder vorbei. Die Ruhe war dahin mit jedem Meter, den wir Riga näher kamen. Aber wir wollten die Abwechslung und wir freuten uns schon auf ein bisschen Gesellschaft und Stadttrubel. Die Nächte verbrachten wir auf einen sehr Stadt nah gelegenen Campingplatz, auf dem wir wahnsinnig viele nette Leute kennenlernen durften. Darunter eine Koreanische Theatergruppe, Niederländische Weltreisende und ein unglaublich nettes Pärchen aus Wien mit selbstgemachtem Nuß- und Zirbenschnaps. Selbst am Weg zum Nordkapp hatten wir auf Anhieb genügend Gesprächsstoff (folgt ihrer Reise unter https://gustostops.com).

Ohne vorzugreifen war Riga uns die Liebste der drei Baltischen Hauptstädte. Vielleicht lag es daran, dass hier einfach alles auf Anhieb gepasst hat, vielleicht aber auch weil sie uns ein bisschen an Zuhause erinnert. Wir waren sehr angetan von den vielen kleine liebevoll gestalteten Läden die typisch Lettische Handarbeitssachen anbieten. Der mittelalterliche Charme der Gebäude verzaubert besonders in den Morgenstunden, ganz ohne Massentourismus. Und die Markthallen in der ehemaligen Zeppelinfabrik laden mit einem reichlichen Sortiment an frischem Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse zum Gustieren und Probieren ein.

Wusstest ihr eigentlich, dass die Tradition, unseren Christbaum jedes Jahr zu Weihnachten zu schmücken der Legende nach aus Riga kommt?

Riga war ein, für uns, perfekter Abschluss um uns von Lettland zu verabschieden und unsere Reise weiter nach Estland, dem dritten und letzten der drei Baltischen Länder, anzutreten.