Ist es nicht HAPPY, ist es auch nicht THE END

Schwangerschaft. Irgendwie ein unästhetischer Begriff für eine vermeintlich so wunderbare Sache. Aber vielleicht weil es manchmal einfach auch garnicht so wunderbar ist wie einem die Schonmamis oder Baldmamis immer vorschwärmen. Jeder empfindet es anders und ich denke das ist auch gut so, denn so kann jeder die Zeit bis es soweit ist nutzen um sich mit Ängsten auseinander zu setzten und mit den damit verbundenen Gedanken anzufreunden.

Zumindest geht es mir so.

Ich habe im Großen und Ganzen eine Schwangerschaft wie man sie sich nur wünschen kann. Ich hatte keine einzige dieser typischen Beschwerden und durfte bis jetzt – Woche 37 – die meiste Zeit einfach nur genießen. Klar gibts Tage wo es mal hier und mal da zwickt aber die hatte ich auch schon vor der Zeit mit Bauch. Ich habe es bei anderen Frauen auch schon ganz anders miterlebt. Dauerübelkeit und Kotzen bis man nicht mehr kann, schmerzhafter Nierenstau, das Kind liegt auf der Blase, Hämorriden, Migräne und keine Chance was dagegen tun zu können – die Liste was einem so alles blühen kann ist schier endlos. Das einem da als Neuling schnell mal die Frage aufkommt, was bitte alle so schön an einer Schwangerschaft finden und einem die Angst schon packt bevor überhaupt noch die Pille abgesetzt wurde, ist da nur verständlich!

„Vielleicht ist es Kopfsache.“

Man bereitet sich einfach auf alle Eventualitäten vor und hofft, dass man vielleicht nicht gleich die ganze Palette abbekommt.

Ist es dann dennoch so, versucht man glaube ich einfach die Situation bestmöglich zu meistern und die Hormone sorgen dafür, dass die Schlechten ins Kröpfchen und die Guten Gedanken im Köpfchen bleiben.

Nun, vielleicht kommen euch gerade die selben Gedanken wie mir. Das ist doch schon das ganze Leben so. Bis vielleicht auf die Sache mit den Hormonen.

Wir wissen nie was wirklich auf uns zukommen wird und versuchen wenn es dann soweit ist und wir vom Leben präsentiert bekommen was nun grad läuft, einfach das Beste für uns aus der Situation rauszuholen. Da muss man nicht schwanger sein – das lernt einem das Leben schon ab dem ersten Atemzug.

Ich für mich bin regelrecht blauäugig in meine Schwangerschaft gegangen. Hebammentermin, Kreißsaallführung und Geburtsvorbereitungskurs hab ich sausen lassen. Genauso haben wir beschlossen, dass die Nackenfaltenmessung keinen Sinn für uns hat, denn für uns gab es nur diesen Weg und Plan B ist erst notwendig wenn es die Situation tatsächlich verlangt und nicht nur auf möglich eintreffenden Eventualitäten aufgebaut ist.

Für uns war es wichtig unserem Gefühl zu vertrauen und danach zu entscheiden.

Genauso gehe ich auch mit dem Thema Geburt um.

Man wird immer wieder gefragt, wie man denn dazu stehen würde und ob man Angst vor den Schmerzen hätte. Ich für mich kann sagen, dass ich keine Angst habe was vermutlich aber daran liegt, dass ich in meinem Leben auch noch nicht wirklich arge Schmerzen aushalten musste.

Dennoch setzte ich mich nicht weiter mit dem Thema auseinander, weil es mir im Endeffekt nichts bringt. Denn ich werde, auch wenn ich mir schon Monate vorher den Kopf darüber zerbreche, wie stark wohl die Schmerzen sein werden und wie lange ich diese wohl aushalten muss, erst wenn es soweit ist herausfinden wie es mir damit geht. Da entspanne ich die Zeit bis dahin viel lieber und lass mich ganz altmodisch einfach mal überraschen – auch was das Thema „natürlich oder Kaiserschnitt“ angeht – wie es kommt so kommt es ohnehin.

Wichtig für mich ist lediglich unsere Gesundheit und um sonst nichts anderes sollte es doch gehen.

Ich glaube hier kann man als werdende Eltern im Vorfeld schon viel von Kindern lernen.

Ohne Erwartungen und dafür mit viel Spaß am Herausfinden und Entdecken Schritt für Schritt ins Unbekannte gehen und die Dinge einfach mal so hinzunehmen wie sie eben gerade sind.

Wichtig ist doch in jeder Geschichte, die das Leben schreibt, nur das Happy End!

Und wie wird es doch so oft geschrieben:

„Ist es nicht HAPPY, ist es auch nicht THE END!“