In der Vorbereitung auf unsere Abfahrt im kommenden Jahr ist es notwendig einige Dinge loszuwerden und obwohl wir eigentlich auf eher kleinen Raum leben – 50m² kann man ja wirklich nicht als groß bezeichnen – sammeln sich doch sehr viele Dinge über die Zeit an. Ich bin immer wieder überrascht welche verborgenen Sachen auftauchen wenn ich unseren Keller betrete oder in die hintersten Regale schaue. Ganz hinten, hinter dem anderen Zeug, das den Staub abhält überhaupt so weit nach hinten zu kommen.
Im Laufe der Zeit bildet man sich ein dies und jenes zu brauchen. Viele unterschiedliche Bewegründe führen zu übermäßigen Konsum. Bei uns, zum Beispiel, ist es die sprunghafte Veränderung unserer Interessen. „Interessensexplosion“ bringt das ganz gut auf den Punkt. Das Erste, das wir uns generell immer besorgen ist ein passendes Buch. Man will ja erst mal lesen um was es genau geht. Bleibt das Interesse aufrecht wird mehr gekauft und noch mehr und noch mehr, solange bis das Interesse wieder abflaut und verschwindet. Und nun? Jetzt liegt das ganze Zeug Zuhause herum und verstaubt. Schiebt sich in die besagten hinteren Ecken oder versteckt sich im Keller. Aus dem Auge aus dem Sinn.
Wir haben viele dieser augenscheinlich vor uns versteckten Dinge.
Was machen wir jetzt damit? In knapp einem halben Jahr soll es für uns losgehen. Noch weniger Platz und kein Keller und Mitnehmen ist keine Option. Bleibt also nur Loswerden. Nur von was trennt man sich den jetzt wirklich, langfristig? Gar nicht so einfach. Man könnte es ja noch irgendwann brauchen – wenn das Interesse wieder zurückkommt.
„Reduzieren heißt für uns, sich darauf einzulassen Klarheit zu schaffen.“
Durch den Anlass bestärkt versuchen wir uns also mehr Gedanken zu machen was wir wirklich brauchen und auf was wir uns wirklich konzentrieren wollen. Die ersten Dinge sind weg, verkauft oder verschenkt, und plötzlichen haben wir gemerkt die Bindung war doch nicht so groß wie zu Anfangs befürchtet. Vielmehr hatten wir eher ein Gefühl von Stolz und Befreiung dabei empfunden den ersten Ballast losgeworden zu sein. Und dann war da auch noch die Freude darüber, dass wieder ein bisschen Geld auf unser Sparkonto floss, das wir gleich wieder in unser Vorhaben investieren konnten.
Es gibt noch viel Zeug, das wir loswerden müssen.
Doch heute fällt es uns weit leichter zu sagen weg damit oder garnicht erst anschaffen.
Denn es sind nur Dinge, die uns einschränken, freier zu Leben.