Experimentierfreudig sind wir beide allemal. Man kann uns vielleicht nachsagen, dass wir Nichts wirklich lange machen, dennoch, ausprobieren tun wir beinahe alles.

Manchmal stell ich mir selbst die Frage, ob ich die vielen Dinge, die mich interessieren auch wirklich alle jemals umsetzen kann.
Und das nicht nur für einen kurzen Augenblick, sondern auch mal länger – nachhaltig wie man so schön sagt.

Wie ich das meine? Als Beispiel fällt mir spontan ein, dass ich seit Jahren versuche im Selbststudium Gitarre zu lernen. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich auf Ukulele umgestiegen bin. Um einiges kleiner, leichter und mit 4 Saiten sollte sie ja sicher auch leichter händelbar sein, so dachte ich. Nebenbei wird dann noch leidenschaftlich fotografiert, mit Passion gestrickt und eifrig ein Studium der Biologie gestartet.
Das Interessensgebiet ist weitgefächert und schier unerschöpflich – die Welt hat so viel zu bieten, da bekommt man schnell das Gefühl, dass ein Leben dafür nicht ausreicht.

Oft beneide ich Menschen, die ein einziges Hobby haben, in das sie zu 100% all ihre Energie hineinstecken. Jeden Tag sind sie mit Ehrgeiz und Disziplin bei der Sache um ihr Ziel zu erreichen und haben meist auch Erfolg damit.
Doch dann fällt mir wieder ein, für mich ist das nichts. Wenn ich daran denke wie viele Sachen mir möglicherweise entgehen wenn ich meine ganze Aufmerksamkeit auf nur ein Thema lenke. Der Blick ist dann zwar fokussiert aber immer nur punktuell ausgerichtet und ich würde schnell das Gefühl bekommen unweigerlich an Dingen vorbei zu laufen, weil ich sie nicht wahrnehme. Schöne Dinge, interessante Dinge und womöglich oft auch nutzlose Dinge.
Dennoch erfüllt es mich jedes Mal aufs Neue im Potpourri all meiner Interessen nach Lust und Laune wählen zu können, wonach mir gerade im Moment der Sinn steht, ganz ohne Überwindung etwas zu tun, weil man es vielleicht gerade sollte um an der Sache dran zu bleiben. Vielleicht denkt ihr jetzt ich wäre bequem, faul oder undiszipliniert, nicht fähig sich mit dem inneren Schweinehund auf Diskussionen einzulassen – ganz zu schweigen diese zu gewinnen. 🙂

Vielleicht werde ich kein Starphotograph, Strickweltmeister oder Universitätsprofessor und nein, ein bekannter Musiker werde ich wohl auch nicht werden.
Aber reicht es nicht Dinge einfach nur deshalb zu tun, weil sie einen glücklich machen – egal ob es viele auf einmal sind oder ein einziges?