fall in love with ÆRØ

Es ist uns das erste Mal auf unserer Reise wirklich schwer gefallen abzureisen. Zu viel hat uns diese Insel bewegt. Nicht mit unserem Bus oder zu Fuß. Eher mehr gedanklich, emotional – grundlegend. 

Vor etwas mehr als einer Woche sind wir hier völlig gestresst und mit dem Gedanken die Reise abzubrechen, angekommen. Ja! – Wir hatten keine Lust mehr auf unseren Traum! 

Wir waren uns plötzlich mit Nichts mehr so richtig im Klaren und haderten mit unseren Gedanken und Ängsten. Waren wir doch am falschen Weg? Hatten wir uns alles doch schöner und leichter vorgestellt als es tatsächlich ist? Ist Langzeitreisen überhaupt unser Ding? Vieles, was erst völlig klar und leicht für uns war, fühlte sich plötzlich fremd und schwer, ja schon fast erdrückend an. 

Von der Fähre runter, nichts wie schnell auf den nächsten Campingplatz! Nullbockstimmung ganz fett auf unsere Stirn geschrieben, standen wir vor der geschlossenen Tür der Rezeption. Erst Morgen zwischen acht und elf Uhr ist wieder jemand da. Aber man darf sich schon mal ein Plätzchen suchen und ist herzlich willkommen. Das war ein Gefühl als würde uns jemand mit offenen Armen begrüßen und sagen: „Hej, keine Eile – komm erst mal an und dann ist Zeit für all das Andere!“ Und so war es auch. Wir standen auf einer grünen Wiese und hatten, dank der bereits begonnenen Nebensaison freien Blick auf das Meer, die bunten Strandhäuschen und weite Wiesen mit weidenden Kühen und Pferden. An diesem Anblick konnten wir uns bis zu unserer Abreise nicht sattsehen und immer wieder aufs Neue wurde man eingeladen, innezuhalten um einfach nur zu sein und es fiel uns leicht uns wieder leicht zu fühlen. 

Wir verbrachten Unmengen an Zeit nur damit all das Wunderschöne, dass uns umgibt zu betrachten. 

Es spielte keine Rolle wo man auf der Insel war. Ob in den kleinen verschlafenen Gassen zwischen all den wunderschönen alten Häusern und dessen stets freundlichen Bewohnern. Oder in der Natur wo der Blick noch die Chance hat in die Weite abzuschweifen und der Geist Zeit findet ruhig zu werden. 

Die Insel machte es uns leicht wieder zu erkennen, was uns im Wirbel der Großstädte irgendwann abhanden gekommen ist. 

Wir hatten unsere Orientierung wieder und noch mehr. Wir hatten neue Ideen für neue Pläne und den Mut wieder weiter an dem festzuhalten, das uns letztlich hier an diesen wunderbaren Ort gebracht hat. Wir hatten das Vertrauen in uns und dieses Leben wieder und es fühlt sich stärker an als je zuvor. 

Wir haben soviel Zeit einfach nur verbracht und doch ist so viel entstanden. 

Für uns ist diese Insel zu einem magischen Ort geworden, der vom ersten Moment eine unheimlich starke Anziehung auf uns hatte. Wir haben unser Herz an sie verloren und wir wissen, dass es nicht das letzte Mal ist, dass wir hier gewesen sind. 

Ærø wir danken dir für all deinen Zauber, deine Klarheit, deine Schlichtheit, deine atemberaubende Schönheit. All das gab uns Raum um zu erkennen und in so kurzer Zeit so viel über uns zu lernen. Das Wichtigste -„Hej, keine Eile – Komm erst mal an und dann ist Zeit für all das Andere!“