An den Tagen, an denen sich die Wolken verzogen und die Sonne rauskam konnte man spüren wie es die Leute auf die Straße, in die Cafés und Parks zog. Auch wir hatten den Drang uns zu bewegen und wollten eintauchen in ein, von der Sonne gewärmtes Helsinki. Gut, dass sich der Campingplatz direkt an einer der Metrostationen befindet und so dauerte es gerade mal 25min bis ins Zentrum. Während es regnete hab ich schon etwas studiert was es laut Reiseführer so in Helsinki zu sehen gibt. Da wir ja nicht die sind, die von einer Kirche zur nächsten pendeln hat die vor der Stadt liegende Insel Suomenlinna unser Interesse erweckt. Ganz leicht zu erreichen mit einer der vielen Fähren, die vom Kauppatori ablegen.
Die Fähre, sicherlich eines der wichtigsten Öffentlichen Verkehrsmittel in Helsinki, bringt einen auf die unzähligen Inseln um das Festland und die Überfahrt nach Suomenlinna dauerte gerade mal eine halbe Stunde und kostete weniger als U-Bahn fahren.
Dort angekommen waren wir echt überrascht wie weitläufig die Festung ist. In meiner Vorstellung sollte es eine Festung sein vergleichbar mit den Burgen, die wir von Zuhause kennen. Monströse Bauwerke aber schlussendlich überschaubar. Doch Suomenlinna ist ganz anders. Es gleicht eher einem alten Dorf, das oft dazu einlädt sich mal zu verlaufen um zu zeigen was es noch alles zu bieten hat. Es war genau das, was wir so lieben. Herum irren aber trotzdem nicht verloren gehen. Den ganzen Nachmittag waren wir gefesselt von dem ganz eigenen Charme dieser Insel und selbst am Abend, beim Auto sitzend, haben wir darüber gesprochen, dass vielleicht Suomenlinna genau das fehlende Stück von Helsinki war, nach dem wir noch gesucht hatten.
Eine Woche vergeht so schnell wenn man nicht auf die Uhr oder den Kalender schauen muss und die Tage verschwimmen irgendwann. Mit Helsinki haben wir die erste Hauptstadt besucht, in der es sich für uns komplett anders anfühlte. Es war nicht die Stadt an und für sich, es war eher die Art und Weise in der wir sie erlebten. Langsam und mit Ruhe. Und genau in der Dosis, die wir für richtig hielten. Selbst mit all den Festlichkeiten, die rund um uns statt fanden ließen wir uns nicht stressen und uns dazu verleiten mehr machen zu müssen als wir wirklich wollten.