Großstadt Helsinki (Teil 1)

Der Sprung nach Skandinavien war ein Schneller. Der erster Schritt ging mit Mala zum örtlichen Tierarzt um die notwendige Wurmbehandlung zu machen und gleich danach ging’s auch schon ab auf die Fähre. Die Überfahrt ist wie ein zwei stündiger Aufenthalt auf einem Flughafen. Überall „Tax-Free“-Shops, ein Pub mit Live-Music, ein BurgerKing und vieles mehr.

Wir haben die Zeit genutzt um uns Gedanken zu machen wie unsere Reise in Finnland weitergehen soll. Über das Baltikum und Polen hatten wir uns im Vorhinein recht gut informiert doch den Skandinavischen Raum hatten wir bis dahin noch aufgeschoben. Weiter Sightseeing oder doch raus aus den Städten? Vielleicht aufs Land?

Man würde meinen es war die perfekte Zeit um nach Helsinki zu kommen. Bis zum berühmten Midsommar Fest war es nicht mehr lang und auch die Week of Pride stand kurz bevor. Die Finnen wissen echt wie man den Beginn des Sommers feiert und sie haben sogar einen eigenen Feiertag nach dem Tag des Midsommar’s Eve dafür. Verständlicherweise, den sind es doch die einzigen zwei wirklich warmen Monate des Jahres, die uns bevorstehen, hier oben im Norden.

Die Innenstadt von Helsinki ist sehr überschaubar. Eine klassische Altstadt wie man es vielleicht von Paris, Rom oder Wien kennt gibt es so nicht. Uns hat der Spaziergang durch die Stadt eher an Wiens dritten bis neunten Bezirk erinnert. Das Straßensystem ist aufgebaut wie ein Gitternetz, die Gebäude haben alle zwischen fünf und sechs Stockwerke und man muss sich mit wenig Grün in der Umgebung zufrieden geben. Doch dort, wo Meer auf Land trifft findet man einige Parks und viele Möglichkeiten, gerade den Sommer, draußen zu leben. 

Wir hatten das Glück, durch Zufall, drei echte Helsinker (sagt man das so?) kennenzulernen, die uns schon nach einer kurzen Kennenlernphase „ihr“ Helsinki zeigen wollten und wie Finnen den Sommer wirklich verbringen – nämlich draußen.

Das war kein Sightseeing aller Hop on/Hop off, nein, ganz im Gegenteil. Wir bekamen eine VIP Führung durch diverse Parks mit einer ordentlichen Ladung Bier im Gepäck und dazu durften wir einiges über das Großstadtleben der Finnen erfahren.

Aufgrund einiger Regentage nutzen wir die Zeit am Campingplatz um unsere Wäsche zu waschen und das Auto wieder etwas auf Gleich zu bringen. Nach sechs Wochen war das wohl dringend notwendig. Es tat uns gut zu wissen, dass wir keinen Plan hatten wie es weitergehen soll. Es machte uns schon fast etwas träge und gemütlich zugleich. Helsinki sollte noch nicht zu Ende sein.