the green lung

Hier sitze ich nun, direkt am Baltischen Meer, lausche den Wellen, trinke ein Gläschen Wein und denke darüber nach was ich über die Masuren Seen schreiben könnte. Die Frage ist was gebe es nicht darüber zu schreiben. 

Egal mit welchen Polnischen Landsmann ich im Vorhinein gesprochen habe, jeder hat mir nach Krakau die Masuren Seen ans Herz gelegt und wärmstens empfohlen. „It’s the green lung of Poland“ haben sie gesagt, und recht hatten sie damit. 

Die Region um die Masuren Seen war eines der letzten großen Ziele, das wir für diese Reise durch Polen unbedingt erleben wollten. Also ab ins Auto und hin. Nur wo hin? Die Region ist riesengroß und die Seen sind unzählbar. Nach all den Stadttrubel wollten wir es etwas ruhiger, nicht touristisch für die nächsten Tage und fanden in Kosewo einen kleinen netten Campingplatz direkt am See. Nichtstun den ganzen lieben langen Tag, genau was wir wollten. Einzig allein die tägliche Dosis Rasenmäher und Motorsäge hat die Ruhe gestört.

Ich traue mich mal zu behaupten: „das hat man davon wenn man in der Vorsaison auf Urlaub fährt“. 

   

Also doch weiter an einen anderen See. Auf eine Empfehlung sind wir dann in die Hauptstadt Mikolajki weitergezogen und dort auf einen Campingplatz, der ziemlich nah am Zentrum lag, gefahren. Auf den ersten Eindruck war er sehr schön und trotz zentraler Lage auch sehr Ruhig gelegen. Da aber aufgrund eines Feiertags für die Einheimischen ein langes Wochenende war, füllte sich der Campingplatz recht schnell mit feierlustigen Polen und so merkten wir rasch, dass sich auch unsere Vorlieben verändert hatten. Statt viele Menschen, lauter Musik und bis in die Nächte hinein ausgelassen zu feiern, ziehen wir momentan Stille, in viel Natur eingebettete Orte vor.

Das war ein Zeichen. Ein Zeichen weiter zu reisen und die Masuren Seen hinter uns zu lassen. Mit Vilnius als nächstes Ziel wussten wir genau wo wir hin wollten doch nicht ohne einen Besuch bei meinem Freund Grzegorz in Suwalki mit einem kleinen Abstecher auf ein „Lody“ (so nennen die Polen ihr Eis) bei dem, laut Grzegorz, besten Eisgeschäft der Welt. Das war eine Ansage, also hin. Wir wurden nicht enttäuscht. In 3. Generation wird hier Eis gemacht und es ist wirklich empfehlenswert.

Grzegorz hat uns dann einen wirklich schönen, letzten Abend in Polen geschenkt. Mit einheimischer Küche, die für einen Mitteleuropäer vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich traut unglaublich lecker ist, und einer kleinen Sightseeing Runde mit Bierverkostung war der Abend perfekt.

Bevor wir unsere Reise weiter nach Litauen antraten kam Grzegorz noch einmal vorbei um sich zu verabschieden und brachte uns nach polnischen Brauch jede Menge Leckereien mit. Unter anderem frische Kirschen, Erdbeeren und Tomaten aus dem Garten seiner Mutter. Selbst eingelegte Paprika und Knoblauch, frisches polnisches Brot, geräucherten Speck und Fleisch, unterschiedliches regionales Bier und was in Polen natürlich nicht fehlen darf einen riesigen Baumkuchen. Wir waren überwältigt und es fiel uns schwer unsere Dankbarkeit in Worte zu fassen! Wieder einmal bekamen wir die überaus gastfreundliche Natur der polnischen Leute zu spüren und waren einmal mehr von diesem wunderbaren Land überwältigt! 

Polen – wir haben dich und deine Menschen ins Herz geschlossen! 

Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen!