Unser Ausflug nach Krakau war kurz und intensiv aber voll von Eindrücken.
So waren wir jeweils einen halben Tag in der Altstadt und dem jüdische Viertel – Kazimierz – unterwegs. Wir erkunden Städte leidenschaftlich gerne zu Fuß, da wir so das Gefühl haben, mehr von der Umgebung zu sehen. Krakau ist mit seiner überschaubaren Größe dafür wie geschaffen. Zudem ist es auch für unsere Hündin Mala und Baby Finn die wesentlich angenehmere Fortbewegungsmöglichkeit. Mala erspart sich so den Beißkorb und Finn wird im Tragetuch durch die Gegend geschaukelt bis zwischendurch auch immer wieder mal die Augen für ein kurzes Schläfchen zufallen. Sind die Wege dann doch einmal länger oder die Füße müde, so kann man auch alles sehr angenehm und kostengünstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.
Die Altstadt von Krakau ist mit ihren zahlreichen Kirchen und den teils sehr alten Gebäuden wunderschön und eine sehr saubere Stadt. Die verschiedenen Fassaden der vielen kleinen aneinander gereihten Häuser lassen uns aus dem Schauen garnicht mehr heraus kommen. Wir waren über das Wochenende in der Stadt und so konnten wir auf dem großen Marktplatz eine Art Volksfest miterleben wo natürlich auch Tourismus aber auch viel einheimisches Flair zu spüren war. So gab es Chöre die mit stolz geschwellter Brust aus Leib und Seele polnische Lieder trällerten, Mädchen und Jungs die gemeinsam in traditionellen Kleidern zu polnischer Musik tanzten und wenn der kleine Hunger kommt, gab es jede Menge Möglichkeiten leckere herzhafte landestypische Spezialitäten zu probieren. Wir haben uns an einen der zahlreichen Stände von unserer Nase leiten lassen und wurden nicht enttäuscht – die typisch polnische Wurst Kielbasa mit Sauerkraut, Senf, Ketchup und frischem Brot war unheimlich lecker und die Portion war für uns beide ein ausreichender Mittagssnack.
Aber auch fernab von all dem Trubel lohnt es sich in eine der vielen Gassen der Altstadt abzubiegen. So haben wir beim Vorbeigehen einen kleinen Delikatessenlade „Krakowski Kredens“ in der ul. Floriańska 42 gefunden. Dort haben wir uns mit einigen Leckereien wie Krammelschmalz, geräucherte Würste und Salami fürs Abendbrot eingedeckt und waren über den wirklich günstigen Preis von umgerechnet drei Euro sehr positiv überrascht.
Aber nicht nur Fleischesser kommen in Krakau auf ihre Kosten, denn wir sind auch immer wieder an unheimlich netten Lokalen vorbei gelaufen die sich auf vegetarische und vegane Speisen aller Art spezialisiert haben. So hat man auch ohne Fleisch eine große Auswahl an unterschiedlichsten Gerichten.
Auch das jüdische Viertel Kazimierz hatte es für uns in sich und war ein erfrischender Kontrast zum Altstadtflair. Denn auch wenn es die alten Gebäude mit der Altstadt gemein hatte, so kann man das Publikum dort eher jung und hip bezeichnen. So findet man in den alten Häusern ganz moderne und sehr stylische Bars und Restaurants. In den kreativ und gemütlich gestalteten Schanigärten sitzen tätowierte Männer mit Schnauzer und hübsche junge Frauen mit grau gefärbten Haaren auf den Palettenmöbeln um ihren Nachmittag bei lauschigen Gesprächen und kühlen Getränken zu verbringen. Auch in diesem Teil der Stadt lohnt es sich etwas durch die Gassen zu schlendern, denn zwischen kleinen Geschäften mit DIY-Kunst fanden wir auch Streetfood – einmal für Fleischesser und natürlich auch ganz ohne. Für uns gab’s Limonade aus der Region und weil’s so schön multikulti ist, belgische Fritten – einmal Schranke und einmal mit Honey-Mustard.
Was uns an Krakau besonders gut gefallen hat – die Stadt ist unheimlich grün!
So hat man das Gefühl, dass die Altstadt regelrecht in gepflegten Parkanlagen eingebettet ist. Ein lauschiges, ruhiges Plätzchen zum Stillen von Finn war so nie sehr schwer zu finden. Egal ob auf einer Parkbank oder doch lieber am Wasser auf der Uferpromenade – Krakau bietet viel Platz zwischendurch zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen.
Für all die Mamis – öffentlich stillen ist in Krakau wahrlich unkompliziert und wirklich überall angenehm! Denn hier macht niemand eine große Sache daraus. Man hat eher das Gefühl es gehört bei den Leuten noch zum gewohnten Bild und ist (so sollte es doch auch sein) etwas ganz selbstverständliches.
Generell muss man sagen, ist uns hier sehr viel Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Toleranz entgegengebracht worden. Man hat das Gefühl die Menschen achten aufeinander und es wird kein Unterschied gemacht, ob man Einheimischer, Tourist oder unsere Hündin Mala ist.
Mala wurde so oft wie noch nirgendwo angehimmelt, gestreichelt und umsorgt.
Wie in vermutlich vielen Städten ist es auch in Krakau üblich seinen Hund an der Leine zu führen. So sieht man ganz oft Hundebesitzer die ihre Lieblinge an der Flexileine Gassi führen um ihnen zumindest etwas Spielraum zum Schnüffeln und Co geben zu können. Für wirklichen Freilauf, um mit Artgenossen uneingeschränkt zu toben, konnten wir trotz der vielen Grünflächen in Krakau leider nicht finden. Ab und zu fand man dann aber zumindest ein paar Stellen, wo es Hundebesitzer nicht ganz so genau nahmen und so kam auch Mala noch auf den Genuss der Stadt Krakau.