heute wars plötzlich so weit

Drei Jahre Vorbereitungszeit und dann wars heute plötzlich so weit. Wir sind das letzte Mal in unserer Wohnung – in unserem Bett, aufgewacht. Viel Zeit sich das nochmal ganz bewusst ins Gedächtnis zu rufen war jedoch nicht, denn es gab selbst in den letzten Stunden vor unserer Abreise noch eine Menge, was erledigt werden musste. So musste Nico schon früh raus und unseren Bus von der Garage holen – ja wir sind seit dem Beinahediebstahl im Jänner dann doch noch auf Nummer sicher gegangen und haben ihn vor den Bösen versteckt. Dann mussten noch die letzten Sachen in den Bus gebracht werden und dort gut verstaut werden und dann war auch noch die Übergabe der Wohnung an unseren lieben Nachmieter Michi. Zwischendurch kam noch ein Teil unserer Familie vorbei um sich zu verabschieden, dann gab’s Frühstück bei Muddi und noch ein letztes Tichyeis von unserem Heimatbezirk und schwups war die Zeit um und es hieß wiedermal – verabschieden. 

Ich weiß nicht ob es Leute gibt die Verabschiedungen mögen, wenn es sich nicht gerade um etwas handelt, dass man ohnehin gerne los wird. Ich mag Verabschiedungen definitiv nicht so gerne. Das habe ich die letzten Tage herausgefunden. Ich bin also gut darin Dinge loszulassen – Herzensmenschen eher weniger. 

Naja und dann saßen wir auch schon in unserem Bus und es ging los. 

Diesen Moment habe ich mir in den vergangenen Jahren unzählige Male versucht vorzustellen. 

Wir zwei, überglücklich, liederträllernd mit dem Gefühl der unendlichen Freiheit. Tatsächlich saßen wir still, in uns gekehrt im Bus und versuchten unsere Gefühle zu ordnen.