Und, wisst ihr schon was es wird? „Ich hoffe es wird ein Junge!“ „Wir wünschen uns ein Mädchen!“ „Ich hoffe er bekommt die Ohren von seinem Papa!“ „Sie wäre so hübsch wenn sie meine Locken bekommen würde!“
Ist man in freudiger Erwartung merkt man schnell, dass Oberflächlichkeiten und Erwartungshaltungen nur so auf einen einprasseln. Nicht nur von seiner Umwelt, sondern auch die eigenen Gedanken sind manchmal sehr bedenklich. Denn statt sich darüber zu freuen, dass Unmengen an Zufälle im richtigen Moment geklappt haben und man sich nun freuen darf ein neues Leben erschaffen zu dürfen, zerbricht man sich über Details den Kopf die absolut keine Rolle spielen sollten.
Natürlich, kommt bei jedem dieser Floskeln auch gleich immer der Nachsatz: „aber es ist doch egal, Hauptsache es ist gesund!“
Das ist der Satz, der aus unserem Herzen kommt – den wir regelrecht von ihm aufgezwungen bekommen. Denn hören wir in uns hinein, wissen wir, dass nichts anderes zählt!
Es ist vollkommen unwichtig, und dennoch sind diese Fragen oder Wünsche so groß, dass sie uns regelrecht enttäuscht sein lassen, wenn sie nicht so eintreffen wie wir uns das im Vorfeld schon ausgemalt hatten. Team-Rosa statt Team-Blau oder umgekehrt – zum weinen! Es bricht regelrecht eine Welt in uns zusammen!
Nun, auch mir ist es so gegangen und ich fühle mich wenn ich es so schreibe immer noch schlecht dabei! Was ich spüre ist, dass es einfach falsch anfühlt, enttäuscht zu sein! Dennoch hatte ich diese Gedanken als ich vom Arzt erfahren habe, dass wir einen Sohn und nicht wie erhofft eine Tochter bekommen würden. Ja, man kann mich dafür jetzt gerne verurteilen, das tut für mich jedoch nichts weiter zur Sache, denn das habe ich bereits selbst zu genüge getan. Jedoch statt in eine „Opferrolle“ zu verfallen, dauerte es genau den Weg vom Arzt bis nach Hause und ich war froh, dass uns das Leben in solchen Dingen keine Entscheidungskraft gibt, sondern uns auffordert wiedermal etwas aus unserem eingeschränkten Denken herauszukommen.
Für mich war klar, man darf sich Dinge wünschen, doch sollte man sich nicht davor verschließen, wenn es anders kommt. Denn manchmal ist es nicht wichtig was wir uns wünschen – es ist einfach – und es ist gut wie es ist! Heute freue ich mich so sehr, dass ich unseren Sohn bald im Arm halten darf und dass bis jetzt alles darauf hindeutet, dass unser kleiner Mann gesund auf die Welt kommt. Es erfüllt mich mit so viel Glück, dass ich das alles erleben darf was vielen anderen aus den unterschiedlichsten Ursachen und Gründen vielleicht vorenthalten bleibt.
Nichts ist selbstverständlich und das sollten wir uns, egal um was es in unserem Leben geht, immer im Kopf behalten. Denn wenn wir es vergessen, werden wir vom Leben mit Sicherheit daran erinnert. Wenn wir Glück haben auf sanfte Art und Weise indem unser Herz uns wieder in die richtige Richtung lenkt – DENN! Es ist dein persönliches Wunder!